Saad aus Olpe

Die Erzählung von Saad Khalaf über seine Ankunft in der Region und damit auch in dem Unternehmen Ohm & Häner gehört in die Geschichtsbücher, denn er ist einer von den 162.510 Menschen, die 2015 aus Syrien nach Deutschland flohen. 
Autorin Barbara Peveling hat ihm zugehört und seine Geschichte festgehalten….

Ein neuer Anfang

Saad Khalaf war gerade mal vierzehn Jahre alt, als er mit seinem Bruder und einem Onkel im Bürgerkrieg nach Deutschland flog. Sie wählten die östliche Mittelmeerroute, wie so viele andere Menschen jener Zeit, ein Weg, der leicht hätte tödlich enden können.  

Mit dem Flugzeug ging es damals in den Libanon und von dort weiter nach Izmir. Hier fanden Saad Khalaf und seine Begleiter schnell ein Boot, ein einfaches Schlauchboot, dass sie nach Griechenland bringen sollte. Die Fahrt begann am Abend in die Nacht hinein, sie dauerte insgesamt sechs Stunden. Stunden voller Angst und Unsicherheit auf dem offenen Meer. Danach ging es mit dem Schiff weiter und später mit dem Zug oder zu Fuß.  

Saad Khalaf nach der Ankunft in Griechenland. 

Sein Ziel war von Anfang an Deutschland, er hatte einen Verwandten, der bereits im Land lebte. Olpe war die erste Station der Brüder und hier sind sie bis heute geblieben. Sie sind zur Schule gegangen, haben Deutsch gelernt und den Schulabschluss gemacht. 

Von Anfang an, noch vor seinem Aufbruch aus Syrien, war es sein Wunsch, erzählt Saad Khalaf, in Deutschland eine Arbeit zu finden. 

Und diese Arbeit hat er gefunden, bereits seit 2021 arbeitet er bei Ohm & Häner, genau wie sein älterer Bruder. 

Er arbeitet sehr gerne bei dem Unternehmen, denn die Arbeit mit Metall ist ihm vertraut. Schon als Kind hat er in diesem Bereich gearbeitet. Sein Vater hatte eine Autowerkstatt in ihrer Heimat in Syrien, bei der zahlreiche Angestellt beschäftigt waren. Als Kind, so Saad Khalaf, hat er seinem Vater dort immer wieder ausgeholfen und dies hat ihm viel Freude bereitet. 

Der Vater von Saad Khalaf vor seiner Autowerkstatt in Syrien 

Heute verwaltet der Schwager die Werkstatt, denn die Eltern konnten vor wenigen Jahren auch nach Deutschland flüchten. Zurück in ihre Heimat können sie nicht, das Land hat immer noch keine Stabilität gefunden. Aber Saad Khalaf gefällt es in seiner neuen Heimat. Er ist gekommen, um zu arbeiten, er arbeitet gerne und mag seinen Arbeitsplatz in der Sandgießerei, denn hier hat er das Gefühl, gebraucht zu werden. 

Die Familie nach Jahren endlich wieder vereint 

Wenn er nicht bei Ohm & Häner arbeitet, dann ist er mit seiner Familie zusammen. Sie haben Glück gehabt, in der Region als Familie neu anfangen und sich ein neues Leben aufbauen zu können. Der Arbeitsplatz bei Ohm & Häner ist ein wichtiger Teil dieses Neuanfangs. Dies ist vielleicht nur die Geschichte einer Person, ein Schicksal, aber es steht für so viele und zeugt von dem Potential der Region, Menschen eine Heimat bieten zu können, die in der Gefahr sind, alles zu verlieren. Es ist die Geschichte einer einzelnen Person, aber sie ist Teil unserer Geschichtsbücher und das Unternehmen Ohm & Häner hat diese erfolgreich mitgeschrieben. 

Saad an seinem Arbeitsplatz in Olpe, 2023. Fotografiert von Dirk Vogel.

 

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